Einleitung:Kohle, Stahl, rauchende Schlote –typische Bilder, welche bis in die heutige Zeit mit dem Ruhrgebiet assoziiert werden. Dieses Klischeedenken über Deutschlands bedeutendste Industrieregion kann inzwischen als überholt angesehen werden.
Heute präsentiert sich das Ruhrgebiet als dienstleistungsorientierter High- Tech- Standort, in dem auch der Handel eine bedeutende Stellung einnimmt. Die erste Kohlekrise im Jahr 1957 und die Strukturschwäche der Stahlindustrie seit Mitte der 1970er Jahre führten zu einer ersten Welle der Deindustrialisierung, Bis heute dauern die Bemühungen um Restrukturierung im Revier an.
Durch die Strukturkrise ist das Ruhrgebiet in eine neue Entwicklungsphase eingetreten, die einen Wechsel vom Sektor der produzierenden und verarbeitenden Industrie hin zum Dienstleistungssektor bevorzugt. Dieser Strukturwandel bedarf einiger Projekte, mit denen sich verschiedene Organisationen und Gesellschaften befassen.
Was einen solchen Wandlungsprozess auslösen konnte und welche Folgen sich für die Wirtschaft und die Bevölkerung des Landesteils daraus ergaben, wird anhand von Beispeilen in dieser Arbeit thematisiert.
Jedoch kann noch nicht von einer vollendeten Restrukturierung des Wirtschafts- gefüges, geschweige denn von einem gelungenen Strukturwandel gesprochen werden. Angesichts der komplexen Aufgabenstellung bisher und auch in Zukunft können nur Teilerfolge vorgewiesen werden. Es zeigen sich schon innovative Ansätze zur Ausweitung der Beschäftigung im Dienstleistungsbereich, einer städtebaulichen Erneuerungen in der Region und einer Attraktivitätssteigerung, unter anderem durch Berücksichtigung der industriekulturellen Vergangenheit des Reviers. Für eine erfolgreiche Restrukturierung des ökonomischen Gefüges müsste jedoch nicht nur die prozentuale Mehrheit der Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor liegen, sondern gleichzeitig absolut mehr Stellen geschaffen werden. Die hohe Arbeitslosigkeit im Revier ausgehend von den Kohle- und Stahlkrisen und den ihnen folgenden Strukturkrisen stellt noch immer das Hauptproblem des Ruhrgebiets dar, ohne dessen Lösung der Strukturwandel nicht erfolgreich bewältigt werden kann. Die Schaffung neuer und gleichzeitig qualitativ hochwertiger Arbeitsplätze bleibt also weiterhin die Hauptaufgabe für Wirtschaft und Politik, um dem Revier endgültig zu einem innovativen und lebenswerten Profil zu verhelfen.